Sonntag, 25.Februar 2024
Endlich geht es los.
17 motivierte Tourengehende und zwei noch motiviertere Südtiroler Bergführer (Walter und Matthias) machen sich um 09:00 Uhr ausgeruht und gestärkt auf die erste Schneeschuhtour im Rautal auf. Ein paar Gehminuten vom Hotel weg schnallten wir bereits die Schneeschuhe an. Trotz leichtem Schneefall entledigten wir uns schon sehr bald der ersten Schichten. Es wurde steiler und die Gespräche ruhiger. Bald schon trennte sich die Gruppe. Die hochmotivierten gingen mit Walter; die noch motivierteren stiegen mit Matthias in «leicht» höherem Tempo unserem ersten Tagesziel beim Ritjoch entgegen. Tief verschneit war nicht nur der Wald, sondern auch die Aufstiegsroute. Alle hatten wir Erbarmen mit unserem Bergführer, doch das ging nie so weit, dass wir ihm die Spurarbeit im knietiefen Neuschnee abnehmen wollten. Die Phantasie wurde gefordert, als wir unser Etappenziel auf dem Ritjoch erreichten und uns einen wunderschönen Bergsee vorstellen sollten.
Nach kurzer Pause ging es auf abenteuerlichen Wegen quer durch den sehr tief verschneiten Wald talwärts weiter. Eine Anmerkung: Matthias liebt Wege abseits der Wege und Herausforderungen. Zu seiner Ehrenrettung muss gesagt werden, dass die nächste Herausforderung durch Walter gesucht, aber auch entschärft wurde. Eine steile Böschung wurde dank Reepschnur mit eingeköpften Schlingen und Bergführerunterstützung gut überwunden. Nach rund 6 Stunden kamen wir gesund, verschwitzt und doch schon etwas müde beim Restaurant am Lago di Creta an. Hier trafen wir unsere 2. Gruppe. Locker spurteten Walter und Matthias nach St. Vigil und holten ihre Privatautos für den Rücktransport zu unserem Hotel.
Resümee: Es ist recht losgegangen. Bericht: Christoph Ruchti
Montag, 26. Februar 2024
Am zweiten Tag der WTW4 starteten wir beim Parkplatz im Ortsteil Vi ob Lungiarü, auf 1637 m ü.M. mit dem Anlegen der Schneeschuhe. Der Aufstieg auf einem Waldweg mit etwa einem halben Meter Schnee führte zunächst entlang einer ausgedehnten Freiluft-Ausstellung von humorvollen Schnitzereien. Später ging es über die grosse ansteigende Mulde Mesamunt mit zerstreuten Alpgebäuden bis auf eine Geländekuppe auf 2099 m Höhe, nahe dem Gömajoch. Wenig unterhalb gibt es eine Alphütte, wo wir Mittagspause (mit Mitgebrachtem) machten. Anschliessend ging es einigermassen steil wieder abwärts zum Ausgangspunkt. Beim Zvieri im Gasthof Lüch da Vanc stiess die Gruppe von Matthias wieder zu uns. Bericht: Peter Dörfler
Dienstag, 27. Februar 2024
Wir warten auf den Bus der uns in den Nationalpark fahren soll, doch der Bus kommt nicht. Wie sich herausstellt fährt dieser nur am Wochenende. Also Plan B. Mit dem Büssli von Bergführer Walter und dem Privatauto von Bergführer Matthias verschieben wir an unseren Ausgangspunkt in Richtung Pederü. Aber wo ist der Rucksack von … ach der steht wohl noch vor dem Hotel. Auch diese „Problem“ wird souverän gelöst. Jetzt kann es losgehen. Für heute ist eine einfache Tour angesagt. In moderatem auf und ab geht es bei leichtem Schneefall durch den lichten Wald immer tiefer in das enge Tal hinein. Die angekündigte Font mit heftigem Schneefall streift uns nur. Die hohen Felswände links und rechts können wir erahnen, oft sind diese jedoch hinter Wolkenbänder verborgen. Es ist teilweise echt mystisch. Erstaunlicherweise gibt es nur ganz wenige Tierspuren. Hingegen hat es viele, grosse Wachholderbüsche von denen ich ab und zu ein „Beeri“ nasche. In einer tiefeingeschnittenen Schlucht müssen wir dann noch etwas kraxeln doch Matthias hilft uns über die Steilstufe hinauf. Die letzten 3.5 km bis zum Berggasthaus Pederü gehen wir entlang der Langlaufloipe. Das gefiel ein paar Teilnehmenden so gut, dass sie übers Ziel hinaus einfach weiter in Richtung Fanes gingen. Walter sammelte die „Verschollenen“ dann wieder ein und wir beendeten die Tour im gemütlichen Berghaus Pederü gemeinsam. Bericht: Sonja Frey
Mittwoch, 28. Februar 2024
Ranch d’ Andrè
Oberhalb von Wengen im Gadertal/Val Badia machten wir uns mit unseren Schneeschuhen auf den Weg. Anfangs folgten wir der präparierten Forststrasse. Nach rund 100 Höhenmetern teilten wir uns auf.
Die Gruppe von Matthias hatte gleich einen steilen Aufstieg vor sich auf dem Weg Richtung Heilig Kreuz, während die Gruppe Walter zuerst noch ein Stück auf dem Winterwanderweg weiter ging. Es ist sicher nicht seine Art, einfach dem Wanderweg zu folgen. Schon bald verliess er nämlich diesen und legte eine eigene Spur. Über Schneemangel musste man sich hier gar nicht beklagen. Es hatte genug, reichte manchmal fast bis zur Hüfte beim Spuren und schwer war er auch. Also Walter und Kurt waren wirklich nicht unbedingt zu beneiden. Die Gruppe dahinter hatte es da wesentlich einfacher. Pünktlich zur Mittagszeit erreichten wir das Kreuz auf der Roda de Armentara auf 1900 müM und verpflegten uns aus dem Rucksack. Was soll man zur Aussicht sagen? Nicht viel. Das Gelände war hügelig, aber offen mit einigen Waldflächen und das Wetter wie in den vergangenen Tagen grau, trüb und feucht, also nichts von Panorama. Aus der Ferne hörten wir das Donnern von Schnee, der abrutschte. Um die Situation besser zu beurteilen, machte Matthias ein Schneeprofil.
Nach der Mittagsrast machten wir uns auf zu unserem nächsten Ziel: die Ranch d’Andrè
Nochmals eine neue Spur legen und so kamen wir dann rund eine Stunde später dort an. Die Sonnenterrasse vor der Hütte war eigentlich einladend, aber etwas fehlte: die Sonne. Also machten wir es uns im Innern bequem, genossen was in dieser Gegend bekannt ist: Kaiserschmarrn oder Buchweizentorte und warteten auf die andere Gruppe.
Auf dem Weg zurück zu den Autos, hatten wir noch eine heikle Stelle zu passieren. Ein Gefahrensignal wies auf möglichen Steinschlag hin. Es hätte aber auch Schnee dort abrutschen können. Jetzt war auch allen klar, weshalb Walter unsere LVS nach der Pause nochmals kontrollierte. Zum Glück ist alles gut gegangen. Bericht: Romy Roth
Donnerstag 29. Februar 2024
Start wie üblich um 08.45 vom Hotel in San Vigilio BZ. Fahrt mit dem Auto nach Pederü 1548 mü.M. Umsteigen in Raupenfahrzeug. Eindrückliche Fahrt auf kurvigem Fahrweg zur Rifugio Fanes auf 2060 mü.M. Rundum sind die Dolomitenberge gut zu sehen. Unser Tagesziel, die «Schildkröte» ist eine markante Erhebung ca. 2400 mü.M. Matthias führt unsere Gruppe zuerst etwas bergab, dann überqueren wir ein schneebedecktes Feuchtgebiet. Bald geht es durch leichten ca. 30 bis 40 cm tiefen flockigen Schnee bergauf. Matthias ist hocherfreut und zieht eine schöne Spur. Nach einiger Zeit erreichen wir die Schildkröte. Leider hüllt uns nun eine Nebelwand ein. Aussicht ade, kurze Zwischenverpflegung. Der Abstieg ist anspruchsvoll. Nach einiger Zeit beginnt die Sonne zu strahlen. Dank dem tollen Schnee ist der Rückweg zum Rifugio eine Freude. Bericht: Otti Huber
Freitag,1.März 2024
Für unsere letzte Tour zeigte sich das Wetter von seiner „beständigen“ Seite. Das hiess: Fast kein Niederschlag, dafür ausgiebig Wolken und Nebel. Mit den Autos fuhren wir zu einem Parkplatz unterhalb des Würzjoch. Matthias stieg mit seiner Gruppe Richtung Maurerberghütte hoch, die Anderen folgten Walter zur Costacia, einem kleinen Aussichtspunkt?! oberhalb des Würzjoch. Zum Schluss zeigte sich einmal mehr einer der Vorzüge des Südtirols: Auch im Winter sind zahlreiche Berg-Gasthäuser offen und bewirtet! Und wer mag denn schon bei Radler, Kaffee, Apfelstrudel, Kaiserschmarrn oder Bombardino an die nicht ganz optimale Aussicht denken? Bericht: Kurt Schärer