Nach einer frühen Tagwache trafen wir uns um 4.15 auf dem ZT-Parkplatz. Vollgepackt für zwei verschiedene Tourenziele chauffierte uns Marcel nach All’Acqua (1613 müM.) ins Bedrettotal. Günther entschied sich im Tessin für das mögliche Tagesziel Cima di Lago. Der Piz Nero erschien bei den aktuellen Bedingungen und dem langen Anstieg bis zum Nufenenpass nicht der Richtige für heute zu sein. Somit konnten wir (Günther, Urs, Marcel, Franz, Melanie, Yvonne und Nicole) unsere Rucksäcke vom technischen Material befreien und mit etwas weniger Gewicht am Rücken kurz nach 6 Uhr, knapp ohne Stirnlampe, losmarschieren. Das Wetter war noch nicht berauschend, es regnete leicht. Doch etwas weiter oben waren die Bäume schon weiss und die Wetteraussichten versprachen eine Besserung.
So zu früher Morgenstunde waren wir die Ersten, die den Anstieg durch den Wald und das Val Cavagnolo in Angriff nahmen. Ob wir unser Ziel erreichen werden, stand da noch in den Sternen. Es ging um die Einschätzung der aktuellen Schneesituation (es hatte in den letzten 2 Wochen bis zu 2 Meter Neuschnee gegeben) und die Entwicklung des Wetters (es herrschte ein ständiges hin- und her zwischen Wind, Nebel, leichtem Schneefall). Besonders der Nebel erschwerte Günther die Routenwahl. Er führte uns aber stets gekonnt bergwärts und weiter nach oben bis zum Punkt 2589 unterhalb des Ponciono Val Piano. Erstes Mal Felle wegnehmen und der pulvrige Schnee testen. In der Senke Ghiaccia di Valleggia fellten wir wieder auf und stiegen zum Passo della Cima di Lago (2697) auf. Erneutes Abfellen und Abfahren bis in die Mulde in der Nähe des Sees. Anfellen und die letzten knapp 300 HM aufsteigen zum Cima di Lago. Das Wetter spielte immer noch Katz und Maus mit uns. Doch als wir auf dem Gipfel ankamen, hatte die Sonne erbarmen mit uns und es hellte auf, so dass wir die wunderbare Aussicht kurz geniessen konnte. Die guten Sichtverhältnisse konnten wir gleich für eine Pulverabfahrt nutzen. Genau so müsste der Schnee immer sein, eine wahre Freude! Wieder unten in der Mulde konnten wir unsere langersehnten «Brötli» essen und uns für den Rückweg stärken. Der Rückweg auf selbem Weg wie der Aufstieg bedeutete, dass wir noch zweimal die Felle aufzogen und wieder wegnahmen; eine gute Übung ;-). Der Schnee war bis auf einer Höhe von 2000m wirklich perfekt. Anschliessend paar mühsame Schwünge im Beinbrecherschnee und zum Schluss sulzig und ganz verfahren zurück nach All'Acqua. Geschlagene 9h waren wir unterwegs, knappe 1750 HM in den Beinen und alle gesund wieder im Tal. Nach einer Einkehr im Restaurant Albergo All’Acqua fuhr uns Marcel wieder sicher nach Zofingen.
Günther hat sich die bestmögliche Tour an diesem Tag ausgesucht, vielen Dank für die Entscheidung, das Spuren und die gute Routenwahl. Bericht: Nicole Stampfli-Vonäsch