Codename Edelweiss (Bericht über das Familienbergsteigen vom 25./26. Juni).

 

Unter diesem Titel trafen sich 11 FABE-ler am Bahnhof Zofingen, um die geheimen Geheimnisse der Alpenwelt zu erkunden. Mit Rucksack und Wanderausrüstung, Taschenlampe und Regenschutz ging's ab nach Goppenstein und von dort weiter mit Postauto und Luftseilbahn zur Lauchernalp.

Kaum angekommen, kraxelten wir an einem Felsen rum und entzündeten ein prächtiges Feuer. Das letztere hätten wir vielleicht unterlassen sollen, jedenfalls schien das Wetter unseren Rauch zum Anlass zu nehmen, um ebenfalls mit Rauch bzw. Nebel aufzuwarten, der sich kurz darauf in einen Nieselregen verwandelte. Somit war mit Klettern Schluss und wir versuchten rasch unsere Würste im Trockenen zu grillieren. Ungeschickterweise hatten wir dem Feuer einen Unterstand gegönnt und nicht den Brätlern.

Weiter ging's dann Richtung Kummenalp über prächtige Blumenwiesen, vorbei an weidenden Schafen und einem ganz und gar nicht scheuen Fuchs. Der Aufstieg von der Kummenalp zum See am Stiernstutz bremste dann unser Marschtempo ein wenig ab. Dafür war es beim See herrlich. So viele Schiefersteine darf es doch an einem Haufen gar nicht geben wie dort oben rumlagen. Schleunigst wurden diese über die Seefläche verteilt; aber keine Angst ein paar haben wir für kommende Wandergruppen übriggelassen. Ein paar Unverdrossene waren auch nicht abzuhalten im See (ca. 0°C!) zumindest ein Fussbad zu nehmen und die Tragkraft der Eisschollen zu testen. Für jeden fand sich etwas: neben den Steinen und Schollen, Enzianen für den Blumenfreund, bizarre Eisformationen für die Kinder und weiche Flechten als Picknick Platz.

Der letzte Teil des Aufstieges bis zur Lötschenpass-Hütte war bald geschafft. Aber einmal musste noch abgestiegen werden: die Höhlen in dem Karstgebiet unterhalb der Hütte waren für die Buben einfach zu verlockend. Wo führt diese hin, und ist dieser Eingang wirklich der Ausgang der vorher besuchten Höhle? Auch mussten die Säle erkundet werden. Es könnte, ja sein, dass dieser oder jener geheime Geheimgang noch ganz andere Geheimnisse birgt als man auf den ersten Blick erkennen kann.

Beim feinen z'Nacht in der Hütte meldete sich dann der Regen wieder zurück und wir waren froh um das gute Dach über dem Kopf.

 

Am nächsten Morgen war von Nebel und Regen keine Spur mehr zu sehen. Der Hüttensau, dem Hüttenhuhn und auch den Hüttenkatzen wurde ein letzter Besuch abgestattet, Sonnencrème dick aufgetragen und dann machten wir uns auf, um auf den Spuren der Römer ins Gasterntal abzusteigen. Unglaublich, dass sich da bereits vor 2000 Jahren Menschen, beladen mit allen möglichen Gütern, über diesen Weg gequält hatten.

Am Sonntag war das Bräteln weniger hektisch. Bei prächtigem Sonnenschein sucht sich auch viel müheloser Holz. Auch haben wir uns redlich bemüht, um dem Bergbach bei Schönbüel ein neues Bett zu geben. Na ja, Veränderung ist doch die Würze des Daseins.

Runter nach Selden ging es dann verboten steil. Gut geölte Gelenke sind Voraussetzung für den Wandergenuss. Zur Entschädigung gönnten wir uns dann eine Glace im Hotel Waldhaus und fuhren mit Postauto und Zug glücklich zurück nach Zofingen.

Beat