Frauentour, 2./3. Juli 2005

Die Sommerferien vor der Türe und auf dem Bürotisch noch so manches, das erledigt sein muss. Eine Erkältung, die noch nicht ganz auskuriert ist. Nein, die Frauentour liegt nicht drin.    

Ein Mail von Brigitte überzeugte mich vom Gegenteil und so machte ich mich am Samstag ebenfalls auf in Richtung Wallis. In Bern traf ich auf Brigitte und Fränzi, die nun mit der schnellen Direktverbindung von Zofingen nach Bern angereist kamen. Yvonne, Priska und Silke warteten bereits in Zermatt auf uns. Hier angekommen, wollten wir zuerst einen Rundgang durch die Strässchen des schmucken, weltbekannten Dorfes machen. Doch warum rennen denn hier alle durch die Gässchen? Ah, ein Bergmarathon. Von St. Niklausen, 1116 MüM, bis hinauf  zur Riffelalp auf 2211 MüM, führte die Strecke. Wir sahen dem Treiben zu, studierten die verschieden Laufstile und feuerten die Läuferinnen und Läufer an. Nach einer kleinen Stärkung machten wir uns auf unseren Weg.  Entlang dem Triftbach stiegen wir in gemütlichem Tempo auf und bewunderten die farbige Alpenflora. Ja, sogar Edelweiss stand da am Wegesrand! Nach ca. 2 Stunden erreichten wir das "Hotel du Trift", wo wir freundlich willkommen geheissen wurden. Nun blieb uns Zeit zum "leuen" wie die Berner sagen würden. Wir genossen die Ruhe, den "kleinen" Schwatz und das kühle Bier.

Gleich gegenüber der Hütte beobachteten wir 15 Steinböcke. Ob wir die wohl anpirschen können? Bewaffnet mit der Fotokamera schlichen wir uns an. Kaum zu glauben wie zutraulich diese Tiere sind. Jedenfalls waren wir bestimmt nicht die ersten Touristen, die sie zu Gesicht bekamen. Ein einmaliges Schauspiel.

Den Bergkämmen entlang zogen Wolkenbänke und es wurde empfindlich kühl. Wir zogen uns in die Wärme der Hütte (äxgüsi Hotel) zurück und freuten uns auf ein warmes, feines Z'nacht.

Anderntags liess es sich Hugo, unser Gastgeber nicht nehmen, uns um 6.00 Uhr ein kräftiges Frühstück zu servieren. 40 Minuten später standen wir alle abmarschbereit vor der Hütte. Kein Wölklein am Himmel. Was für ein Glück! Brigitte führte uns höher und höher. Zuerst über satte Matten, dann wurde es steiniger und das Panorama immer grossartiger. Ich konnte mich kaum sattsehen. Einfach prächtig! Bald schon erreichten wir den ersten Schnee und wenig später überquerten wir den Gletscher. Jetzt noch den Gipfelhang und da standen wir, nach knapp drei Stunden Aufstieg auf dem Gipfel des Mettelhorns und staunten.

Die 1800 Höhenmeter hinunter nach Zermatt, immer mit dem Matterhorn direkt vor uns, war das Dessert für unsere Knie und Oberschenkelmuskulatur. Jedenfalls hätte manch einer jetzt unseren Laufstiel beurteilen können. Ganz so locker sah es wohl nicht mehr aus.

Wir Danken Brigitte für diese wunderschöne Tour und die sichere Führung. Das waren zwei tolle Tage!

Bild und Bericht: Sonja