Die
Sommerferien vor der Türe und auf dem Bürotisch noch so manches, das erledigt
sein muss. Eine Erkältung, die noch nicht ganz auskuriert ist. Nein, die Frauentour
liegt nicht drin.
Ein
Mail von Brigitte überzeugte mich vom Gegenteil und so machte ich mich am Samstag
ebenfalls auf in Richtung Wallis. In Bern traf ich auf Brigitte und Fränzi,
die nun mit der schnellen Direktverbindung von Zofingen nach Bern angereist
kamen. Yvonne, Priska und Silke warteten bereits in Zermatt auf uns. Hier angekommen,
wollten wir zuerst einen Rundgang durch die Strässchen des schmucken, weltbekannten
Dorfes machen. Doch warum rennen denn hier alle durch die Gässchen? Ah, ein
Bergmarathon. Von St. Niklausen, 1116 MüM, bis hinauf
zur Riffelalp auf 2211 MüM, führte die Strecke. Wir sahen dem Treiben zu, studierten
die verschieden Laufstile und feuerten die Läuferinnen und Läufer an. Nach einer
kleinen Stärkung machten wir uns auf unseren Weg. Entlang dem Triftbach stiegen wir in gemütlichem
Tempo auf und bewunderten die farbige Alpenflora. Ja, sogar Edelweiss stand
da am Wegesrand! Nach ca. 2 Stunden erreichten wir das "Hotel du Trift", wo
wir freundlich willkommen geheissen wurden. Nun blieb uns Zeit zum "leuen"
wie die Berner sagen würden. Wir genossen die Ruhe, den "kleinen" Schwatz und
das kühle Bier.
Gleich
gegenüber der Hütte beobachteten wir 15 Steinböcke. Ob wir die wohl anpirschen
können? Bewaffnet mit der Fotokamera schlichen wir uns an. Kaum zu glauben wie
zutraulich diese Tiere sind. Jedenfalls waren wir bestimmt nicht die ersten
Touristen, die sie zu Gesicht bekamen. Ein einmaliges Schauspiel.
Den
Bergkämmen entlang zogen Wolkenbänke und es wurde empfindlich kühl. Wir zogen
uns in die Wärme der Hütte (äxgüsi Hotel) zurück und
freuten uns auf ein warmes, feines Z'nacht.
Anderntags
liess es sich Hugo, unser Gastgeber nicht nehmen, uns um 6.00 Uhr ein kräftiges
Frühstück zu servieren. 40 Minuten später standen wir alle abmarschbereit vor
der Hütte. Kein Wölklein am Himmel. Was für ein Glück!
Brigitte führte uns höher und höher. Zuerst über satte Matten, dann wurde es
steiniger und das Panorama immer grossartiger. Ich konnte mich kaum sattsehen. Einfach prächtig! Bald schon erreichten wir den
ersten Schnee und wenig später überquerten wir den Gletscher. Jetzt noch den
Gipfelhang und da standen wir, nach knapp drei Stunden Aufstieg auf dem Gipfel
des Mettelhorns und staunten.
Die
1800 Höhenmeter hinunter nach Zermatt, immer mit dem Matterhorn direkt vor uns,
war das Dessert für unsere Knie und Oberschenkelmuskulatur. Jedenfalls hätte
manch einer jetzt unseren Laufstiel beurteilen können. Ganz so locker sah es
wohl nicht mehr aus.
Wir
Danken Brigitte für diese wunderschöne Tour und die sichere Führung. Das waren
zwei tolle Tage!
Bild
und Bericht: Sonja