Von der Ilfis zur Emme vom 16. April: Emmental pur

 

April, April, das Wetter macht was es will. Der Wetterbericht ist schlecht, vom Westen her sind Niederschläge zu erwarten. Aber unser Tourenleiter Ueli Steiner ist optimistisch und will die Wanderung durchführen. So treffen sich am Bahnhof Zofingen 10 und in Olten 3 Wanderlustige zur Tour ins Emmental. Die Fahrt führt über Burgdorf nach Langnau. Ab Burgdorf verkehren moderne Leichtzüge der Berner S-Bahn. Vom schmucken Langnau, mit seinen 9000 Einwohnern, sehen wir nicht allzu viel. Dabei wäre Langnau ein längerer Aufenthalt wert, hat es doch eine bewegte Geschichte hinter sich und hat seinen rein bäuerlichen Charakter erst nach der Errichtung der Eisenbahnverbindungen verloren. Wir überqueren die Ilfis die aus dem Luzernischen kommt und bei Emmenmatt in die Emme mündet. Angenehm steigt der Weg vorerst durch Wälder und Wiesen an. Die erste Höhenstufe Zwigarten auf 866 m erreichen wir dann über gut angelegte Treppen im steilen Waldstück. Ueli erzählt uns etwas über die Geschichte von Langnau und wir sind erfreut über die scheuen Blicke der Sonne durch die Wolkendecke. Nach kurzer Rast wandern wir zum Strick auf 1008 m. Von diesem Aussichtspunkt geniessen wir die Sicht auf die Dörfer Langnau, Bärau und Trubschachen. Weiter führt der Weg durch Wiesen und Wälder zum Kurhaus Hochwacht. Aber wir lassen das Gasthaus links liegen denn unser Mittagsziel ist ja Blapbach auf 1101 m Höhe. Mit einer abwechslungsreichen  Wanderung meist auf Naturwegen aber auch Strassen mit Hartbelag erreichen wir über Lingummen und Hüpfenboden unser Ziel. Wir sind ja froh, dass wir bis jetzt vom Regen verschont blieben aber die Fernsicht auf die Berner Alpen vermissen wir schon. Interessant ist der kurze Tunnel Hegenloch der schon 1839/40 aus der Nagelfluh mit Hilfe von „Bernerpulver“ ausgesprengt wurde.

 

Im Restaurant Blapbach werden wir mit diversen Röstisorten und Käseschnitten, verwöhnt, natürlich in den üblichen „Emmentalportionen“. Schade, dass wir nicht etwas mehr Zeit haben in Blapbach, denn während dem Mittag wurden Kühe und Rinder auf den grossen Parkplatz geführt für die Frühlingsviehschau. Die Bauern aus der Umgebung lassen hier ihr Vieh taxieren. Es sind nur noch einige Simmentaler-, alles andere sind Red Holsteiner Rassen.

 

Wir verlassen im flotten Tempo Blapbach denn wir wollen bereits um 14 54 auf den Bus. Ueber den Hintern Grisgrat und Hintereggli erreichen wir rechtzeitig Eggiwil. Alle freuen sich über die schöne Wanderung die wir trocken zu Ende führen konnten. Der Bus bringt uns nach Signau und von dort die Bahn nach Bern. Hier trennt sich schon die Gruppe. Die Eiligen fahren auf der Neubaustrecke direkt nach Zofingen. Die anderen und die Oltner ziehen die alte Strecke vor.

Ueli wir danken dir für die gute Führung und Organisation der Tour.

 

PS: Am Abend zieht ein starkes Gewitter übers Land und am Sonntagmorgen ist alles tief verschneit!

Eugen Aerni