SAC Velo-Tour

 

25 erwartungsvolle Radlerinnen und Radler warteten am Sonntagmorgen, 5. Juni auf dem Forstacker auf den Startschuss zur diesjährigen, traditionellen SAC-Velotour. Die ersten Touren wurden von Hugo Amsler initiiert und geleitet, anschliessend hat Toni Mettler verschiedene Anlässe organisiert, seit 1999 hat Vinzenz Scheidegger das Leader-Tricot an. Vor dem Start gab es aber noch einige Regeln, speziell zum Fahren in Zweierkolonne, das entsprechende Gesetz hat geändert. Neu darf nur zu Zweit gefahren werden, wenn Autos daneben noch kreuzen können.

 

Die Route führte bis Nebikon ziemlich genau der Wigger entlang. Obwohl der Altersunterschied zwischen der jüngsten Teilnehmerin und dem ältesten Teilnehmer 65 Jahre betrug, wurde das Feld nie stark auseinandergezogen. Das spricht für die umsichtige Führung von Vinzenz. In Nebikon gab es einen unfreiwilligen Zwischenstopp durch einen Platten. Da vermeintlich auch ein neuer Pneu nötig war, wurde kurzerhand ein befreundeter Velohändler aus dem Bett geholt. Für die andern führte der Weg weiter nach Altishofen. Den folgenden Anstieg nach Eichbüel meisterten alle, je nach Trainingszustand mit mehr oder weniger Keuchen. Nach der Abfahrt war in Richenthal eine Kaffeepause angesagt, bei diesem Wetter sogar auf der Terrasse. Hier stiess auch das Reparatur-Detachement wieder zu uns. Über den Richenthaler und Fronhofen war wieder Bergfahren bis auf die Äberdinger Höchi angesagt. Die mühsam errungenen Höhenmeter wurden auf Waldwegen bremsend wieder abgebaut. Im Pfaffnauer Ortsteil Burg erhielten wir einige geschichtliche Erklärungen durch Vinzenz zu den zwei Burgstellen von Pfaffnau, die allerdings nie archäologisch untersucht wurden. So hörten wir, dass gemäss einer Urkunde von 1272 Ritter Heinrich von Pfaffnau und seine Mutter Melchtild ihren Besitz mit Wäldern, Wiesen und Forsten samt allen Rechten dem Kloster St. Urban schenkten, unter Vorbehalt der Nutzniessung. 1349 verkaufte dann des obigen Sohn, Heinrich von Pfaffnau, der bereits in Zofingen ansässig war, dem Kloster St. Urban die "burg, lut und guot, den hof under der burg". Die zweite Burg "Sattel", die 500 m nordöstlich der vorgenannten Burgstelle liegt, wird in Urkunden des 13. Jahrhunderts, sowie im ältesten Jahrzeitbuch von Pfaffnau genannt.

 

Gegen das Ende der Tour steigerten sich die fahrtechnischen Leckerbissen. Nach einem Stück Single Trail folgte eine Steilabfahrt im Kies (aber nicht so schwierig, dass weniger Geübte Probleme gehabt hätten) und bald waren wir im Gasthaus Löwen in Pfaffnau. In der "Sommerlaube" wartete bereits der Apéro und für das Mittagessen war gedeckt. So liessen wir es uns Wohl sein und verbrachten einige gemütliche Stunden im Kreise der velofahrenden Bergkameraden bevor es wieder zurück ging. Die Weiterfahrt wurde durch einen weiteren Plattfuss verzögert. Die Defekte traten auf dieser Tour familiär gehäuft auf. Auch auf dem Rückweg wusste Vinzenz einige Schleichwege, um der verkehrsreichen Hauptstrasse auszuweichen. In Richtung Zofingen wurde der Tross immer kleiner, da sich immer wieder einige verabschiedeten und einen kürzeren Heimweg nahmen. Und auf dem Forstacker sagten sich die Letzten noch adieu und dankten Vinzenz für die Organisation und umsichtige Führung, ein Dank der hier wiederholt wird. Besten Dank Vinzenz und bis in einem Jahr.

Peter Soland