16./17. September.: Bike-Tour Hilferenpass

"Natur pur", hatte uns Toni versprochen und so war unsere Bike-Tour auch. Am Samstag wunderschön - am Sonntag nass, nässer, am nässesten. Doch der Reihe nach. Ausgangspunkt unserer Tour war gemäss Programm Wolhusen. Einige Velo-Enthusiasten hatten sich aber interessiert gezeigt, die Tour schon im Forstacker zu beginnen. Am Schluss blieben dann aber nur noch Fritz und ich übrig. Bei relativ trübem Hochnebel-Wetter trafen wir uns vereinbarungsgemäss beim Forstacker, Fritz bereits wohl eingefahren, ich, trotz der späten SAC-Stunde, noch etwas verschlafen. In flotter Fahrt ging es dann zunächst der Wigger entlang in Richtung Nebikon. Beim Wauwilermoos erwischten wir irgendwo eine Kurve nicht ganz richtig und landeten zwar nicht in der Strafanstalt, aber nicht weit davon entfernt auf einer grünen Wiese. Da wir aber bekanntlich nicht auf einer Velo-, sondern auf einer Biketour waren, erschreckte uns das gar nicht, sondern wir fuhren neben einem abgemähten Maisfeld entlang unerschrocken querfeldein bis wir wieder ein Strässchen erreichten. Via Grosswangen und um den schönen Sopensee herum erreichten wir nach gut zwei Stunden Fahrt Wolhusen. Eine kurze Rast im Rössli stärkte uns für die folgende Bergetappe nach Doppleschwand. Obwohl Fritz nicht Beat (Breu) heisst, erwies er sich als ausgesprochener Bergfloh. Auch längere Anstiege vermochten ihn nicht zu bremsen. Da auch das Luzerner Hinterland natelmässig bestens erschlossen ist, konnte uns Toni bald darauf orientieren, dass er mit dem Hauptharst, bestehend aus sechs weiteren SAC-lern und einer SAC-lerin, die Tour ab Wolhusen ebenfalls erfolgreich angetreten hatte. Kurz vor Flühli lichtete sich der Nebel und die Entlebucher Landschaft zeigte sich im schönsten Sonnenlicht. Obwohl Fritz und ich uns weder krank noch elend fühlten, zog es uns in Flühli sofort ins Kurhaus. Bei herrlichstem Sonnenschein genossen wir auf der Veranda Pasta und ein Dessert und warteten, bis unsere Tourenkollegen bei uns eintrafen. Obwohl wir ihnen - noch bevor sie von ihren Bikes gestiegen waren - anerboten, sofort mit ihnen weiter zu fahren, bestanden sie darauf, ebenfalls im Kurhaus einzukehren. Diesem Entscheid fügten wir uns natürlich und so bestellten wir halt noch ein Dessert. Der Aufstieg zum Hilferenpass, der dann folgte, machte dann definitiv klar, dass wir uns auf einer Biketour befanden. In den kleinsten Übersetzungen gewannen wir Höhenmeter um Höhenmeter. Die herrliche Landschaft um uns herum genossen wir anlässlich einer ausgiebigen Rast nach ca. 2/3 der zu absolvierenden Höhe. Der Schlussanstieg bot dann keine weiteren Probleme mehr. Mit einer Ausnahme: einmal mehr meldete sich eine Trinkflasche nicht, als sie beim Weiterfahren nicht mitgenommen wurde. Bergkönig Fritz absolvierte die Schlusssteigung deshalb problemlos ein zweites Mal, was ihm ein Bier eintrug.  Nach einer ca. 500 m langen Schiebestrecke erwartete uns dann eine rassige Abfahrt, die wir nur kurz und äusserst ungern unterbrachen, um dem Berggasthof Alpenrösli einen Besuch abzustatten. Übernachtet wurde in Marbach im Stroh bei der Bauernfamilie Käser. Frau Käser empfing uns sehr freundlich und da wir Zofinger wissen, was sich gehört, sagten wir nicht nein, als sie uns zum Apéro ein Glas Weisswein und Käse anbot. Zum Duschen reichte es dann auch noch und rechtzeitig zum Nachtessen stiess dann auch Ursula noch zu uns, die die 80 km von Kölliken nach Marbach wegen einer beruflichen Verpflichtung am Morgen ganz alleine radelte. Ein herrliches Nachtessen in der offenen Scheune rundete den schönen Tag ab. Auf unserem Strohlager liess sich trotz einigen lästigen Mücken bis gegen 4 Uhr ganz gut schlafen. Blitze, Donner und ein heftiges Prasseln auf dem Scheunendach liessen aber dann für den Morgen nichts Gutes ahnen. Wegen des schlechten Wetters lud uns Familie Käser aber zunächst einmal zu einem äusserst reichhaltigen Morgenessen mit diversen hausgemachten Spezialitäten ein. Dann aber führte kein Weg mehr an einer 30 km langen Sturzregenfahrt vorbei. Den Napf liessen wir links liegen und versuchten, so rasch wie möglich nach Wolhusen zurück zu kommen. Ein Sturz wegen verregneten und beschlagenen Brillengläsern verlief glücklicherweise ohne gravierende Folgen. Nässer als nass kamen wir schliesslich in Wolhusen an, wo Walter den Hochuli-Bus geparkt hatte, der uns samt Bikes dann sicher nach Zofingen zurück brachte. Besten Dank an Toni für die tolle Tourenidee und die gute Organisation. Hoffentlich war das nur die erste von weiteren Biketouren in den kommenden Jahren.

Edi Ruesch