Ein nebeltrüber Morgen und 17 Wandermutige stehen um 8.35 Uhr am Bahnhof Zofingen, wo uns Sonja die Wanderleiterin begrüsst. Mit Rucksack für jede Wettersituation bestens ausgerüstet, besteigen wir das öffentliche Verkehrsmittel. Wir fahren in den Hauptort des Tales, das von der Dünnern durchflossen wird. Umsteigen inbegriffen und welch ein Glück, der Nebel wird immer durchsichtiger. Unterwegs wir unsere Gruppe noch vergrössert und in Balsthal ist unsere Schar mit 20 Personen komplett. Die Sonne strahlt mit ihrer Novemberwärme über den Roggen und der Aufstieg beginnt Richtung Haulen. Der Herbstwind und der gestrige Regen hat die Blätterpracht bereits auf den Boden gelegt. Eine munter redende, mit Stöcken ausgerüstete Wandergruppe steigt bergan. Raschelnd durch Laub, über feuchten und glitschiger Waldboden, hinauf zum Gutshof Bremgarten. Man befreit sich von Pullis und Windjacken den das Martini-Sömmerchen löst auch bei uns die ersten Schweisstropfen aus. Vorbei an der Rehfarm und dem Gasthaus, über abgeweidete Juraweiden hinauf zum Laupersdörfer Stierenberg 1088 Hm. Der Blick von West nach Ost, die Alpen aufgereiht und vom Föhn gereinigt, ein herrliches Panorama. Welcher ist Welcher, Welcher ist wo? Der Jura von Beretenchopf, Roggenschnarz Hällchöpfli, d’ Röti, Hohe Winde und dort draussen im Elsass Le Grand Ballon. Unten im Mittelland wird der Nebel vom Föhn und Westwind zerzaust. Ein Wetterumsturz zeigt sich an bereits fegen die ersten starken Böen uns entgegen. Die alte Windmühle am Brunnersberg dreht schnell und das Windtosen vom Höhenwald wird eindrücklich lauter. Vor unserem ersten Ziel, Mittagsrast im Alpenblick, lässt der Wind die ersten Mützen fliegen. Aus der warmen Gaststube, durchs Fenster den tanzenden Blätter zuschauen, da steigen Erinnerungen auf. Die Metzgete mit Rösti und guter Tranksame geniessen, welch ein wohliges Gefühl. Da wurden schon lustige und besinnliche Gespräche geführt. Kommen wir nun trocken ins Tal oder werden wir für eine Allwettertour wirklich noch verregnet? Man hat sich für das Dinieren mehr Zeit gelassen und das Wetter schien uns gleichwohl nochmals eine Chance zu geben. Auf dem Gross Brunnersberg 1118Hm biegen wir links ab. Über Sunnehalb, Oberi und Untere Wängi durch Morast, von schweren Forstmaschinen verursacht, steigen wir ab. Diverse sehr intelligente Vorschläge werden gemacht, wie man sich von den verkleisterten Schuhen befreien könnte, bevor man sich wieder in der Öffentlichkeit bewegen darf. Wann fährt das Postauto? Die Regenwolken werden düster, reicht es, reicht es nicht? Drüben im dunklen Lebern Tannenwald leuchten die letzten goldgelben Lärchen zu uns herüber. Alle kurz- wie langbeinigen Wanderer erreichen das Ziel Post Matzendorf. Wie von unserer Reiseleiterin versprochen erreichen wir wieder mit vielen schönen Erlebnissen unseren Ausgangsort pünktlich. Sogar der Wettergott stand Sonja zur Seite, vielen Dank für die kurzweilige, schöne Tour auf der hinteren Jurakette.
Hans Haas