Tourenbericht der Tourenwoche 1 Winter 2009
Nach 2 kurzfristigen Absagen wegen Krankheit starteten am Sonntag 19. April nur noch 3 SAC-ler und einem Gast mit unserem Bergführer Daniel Vonwiller bei guter Witterung und relativ guten Wetterprognosen Richtung Jungfraujoch, um in die Konkordiahütte via Kranzberg abzufahren. Aber wie so oft stimmt das Wetter nicht immer mit den Prognosen überein, so auch diese Woche! Am Jungfraujoch herrschte nämlich stockdicker Nebel, so dass wir es nicht eilig hatten und zuerst noch den Eispalast besuchten! So mussten wir nachher mit Karte und Kompass den Weg Richtung Konkordiaplatz suchen, unten angekommen lichtete sich der Nebel etwas, so dass wir doch noch Richtung Kranzberg los ziehen konnten, aber es ging nicht weit standen wir wieder in dichtem Nebel, also Felle runter und ab in die warme Hütte! Wir merkten bald, dass wir das Programm nicht so durchführen konnten wie geplant, also mussten Alternativen her und wir fanden sie indem wir beschlossen, am Montag über den langen bei Nebel nicht enden wollenden Aletschgletscher abzufahren, um nach Brig zur Übernachtung zu gelangen. Am Abend konnten wir dank guter Beziehung noch die exklusive Skifabrik RTC besuchen und einige Geheimnisse der Skifabrikation erfahren!
Am Dienstag ging es ohne unseren Gast nach einem reichhaltigen Morgenessen mit dem ersten Bus Richtung Blatten und mit der Seilbahn auf die Belalp und wir waren nicht alleine die gegen die Oberaletschhütte zogen!
Am Mittwoch starteten wir bei schönem Wetter Richtung Sattelhorn, aber auf 3500 mussten wir wegen zuviel Neuschnee und der Lawinengefahr umkehren!
Am Donnerstag tobte ein Sturm, so das wir nur das kleine und nicht das grosse Aletschhorn besteigen konnten!
Am Freitag starteten wir um halb vier in der früh bei schönstem Sternenhimmel gegen das grosse Aletschhorn, aber schon bald nach Tagesanbruch brachte der Südwind wieder Nebel und starken Schneefall, wir trotzten jedoch dem garstigen Wetter und konnten den Gipfel besteigen!
Am Samstag geht es wieder bei Nebel Richtung Breithorn aber doch schon bald kommen wir über die Nebelgrenze und so konnten wir bei schönem Sonnenschein und ca. 25cm Neuschnee den Gredetschpass erreichen. Nach kurzem Abseilen ging es bei besten Verhältnissen über 2000 Höhenmeter der Zivilisation entgegen und gegen 16.30 Uhr trafen wir wieder in Zofingen ein!
Ich danke allen Beteiligten für die tolle Kameradschaft und Daniel für die umsichtige Führung!
Walter Bertschi
Vor 3 Wochen stand ich mit Jörg auf dem Aletschgrat gegenüber den Fusshörnern und dem Geisshorn. Glühend erzählte er mir, dass er am Dienstag, 21.April anlässlich der Ski TW I dort drüben sei. Und so sitze ich an besagtem Tag unterhalb dem Bettmerhorn auf dem Aletschgrat auf 2600m Höhe und fühle mich wie Kriminalkommissär Hunkeler auf Spurensuche und spiegle mit dem Zeiss Fernglas in Richtung Fusshornbiwak und Geisshorn. Am Vortag war es warm, der Schnee nass und so sollten vom Vortag Spuren auf dem Aletschgletscher sichtbar sein und im Aufstieg zum Biwak. Wohl hat es Spuren auf dem Gletscher, die gehen alle in Richtung Eggishorn und eine quer über den Gletscher zum Aletschwald, eine nur schwache Spur geht hinauf in Richtung Fusshornbiwak, sie verschwindet aber bald. Ist man wohl so früh am Montag aufgestiegen, um den drohenden Nassschneerutschen zu entgehen? Wenn nicht im Aufstieg, so sollte man die heutigen Abfahrtsspuren am Geisshorn sehen. Die Sicht ist klar mit leichter hoher Bewölkung. Noch zwei Wochen zuvor haben Wilfried, Andreas und ich im Wallis am Bishorn (4150m) schönsten Pulverschnee gefunden auf dieser Höhe. Auch hier keine Spuren, wo steckt wohl die Ski TW I? Der Tourenbericht wird wohl das Rätsel lösen.
Heinz Bernhard