Haldigrat/Brisen, 17. Juli
Sieben
Clubmitglieder wollten die von Hansruedi Odermatt vorbereitete Tour auf den
Brisen mitmachen, eine motivierte und altersmässig erfreulich durchmischte
Gruppe. Der Tag brachte uns eine prachtvolle, teilweise recht anspruchsvolle
und mit etwas Salz und Pfeffer gewürzte Wanderung auf einen Innerschweizerberg
mit phantastischer Aussicht.
Trotz
der verspäteten Zugsabfahrt in Zofingen erreichten wir in Luzern das
Engelbergerbähnli noch rechtzeitig. Bei der Luftseilbahn
Dallenwil-Niederickenbach lösten alle ein Retourbillett in der selbstverständlichen
Erwartung, dass man die Bahn auch für die Talfahrt benützen werde. Aber es kam
anders.
Die
Teilstrecke von Niederrickenbach auf den Haldigrat legten wir zum grösseren
Teil wiederum mit einem Seilbähnli zurück. Die Transportkapazität reichte knapp
aus, um uns in vernünftiger Zeit zur Bergstation zu bringen. Die Wartezeit
verkürzten wir uns mit einem Schwatz mit dem Bergler und erfreuten uns an
seinem urchigen Nidwaldnerdialekt. Hier gings nun aber zu Fuss weiter, und zwar
zeitweise recht stotzig. Der Brisengipfel schien weit oben. Alle kamen gut
vorwärts. Wir hatten auch Zeit und Musse, die Frühlingsblumen sonder Zahl am
Wegrand zu bewundern, und um 11 Uhr standen alle auf dem uns eine prachtvolle
Aussicht bietenden Brisen. Da ging der Blick über die zahllosen
Innerschweizergipfel, über die teilweise in Wolken gehüllten Oberländer bis ins
Mittelland, den Jura und sogar bis zum Schwarzwald. Orientierungshilfe gaben
uns die Dampffahnen von Gösgen und Leibstadt.
Der
steile und ruppige Abstieg erforderte meist beide Stöcke. Auf der Ostseite des Brisen wählte unser Tourenleiter ein Alternativweglein,
um die Traversierung eines teilweise etwas steilen Schneefeldes abzukürzen. Der
Weiterabstieg ins Brisenhaus tat nicht nur den über
70-jährigen Knochen nicht gut. Auf jeden Fall schätzten alle die Pause im
Brisenhaus.
Noch
aber waren weitere 600 Höhenmeter bis Oberrickenbach abzusteigen. Hier wartete
ja die erlösende Seilbahn, meinten wir. Die Seilbahn war aber defekt. Nach der
Information der Bahn war eine Wartezeit von unbekannter Dauer zu erwarten. Es
blieb uns also nichts anderes übrig, als die restlichen, nun tatsächlich
mühsamen 600 Meter bis Dallenwil auch noch abzusteigen.
Wir
hatten somit nach 400 Meter Aufstieg und fast 2000 Meter Abstieg ein rechtes
Tagewerk vollbracht. Ich danke Hansruedi herzlich für die sehr gute
Vorbereitung dieser Tour und für seine interessanten Informationen. Den übrigen
Teilnehmenden danke ich für die fröhliche, gute Kameradschaft.
Otto
Müller