Tourenwoche III Kandersteg vom 28.8. -
4.9.
Sonntag, 29. August
Weil im Allgemeinen im Wallis das Wetter besser ist, entscheidet sich Hans für die Lötschberg-Südrampe. Bequem erreichen wir mit dem Zug den Ausgangspunkt Hohtenn auf 1079 m. Schön ist der Ausblick ins Rhonetal und die gegenüber liegenden Dörfer Eischoll, Unterbäch und Bürchen. Der Weg führt auf und ab, einmal unterhalb dann wieder oberhalb der Bahnlinie dem steilen Südhang entlang. Die vorerst spärliche Vegetation geht später in prächtige Föhrenwälder über. Tief unten im Tal liegen die Dörfer Steg, Niedergestelen, Raron, und St. German. Eine Wegsperrung wegen Steinschlag zwingt uns über eine höher gelegene Route auszuweichen. Diese entpuppt sich aber als besonders schön und interessant. Nach 4 Stunden erreichen wir Ausserberg. Für die Teilnehmer mit müden Knochen ist Endstation. Der grosse Teil der Gruppe wandert weiter bis Eggerberg. Immer wieder faszinieren die Suonen entlang dem Wanderweg. Bei einem Wassersprenger war Hans mittels Tempoanpassung besorgt, dass einige geduscht wurden. Der Ausflug ins Wallis hat sich auch wettermässig gelohnt, teilweise bedeckter Himmel aber dafür nicht all zu heiss.
Montag, 30. August, Gasterntal
Das Gasterntal gilt als eines der schönsten und wildesten Täler rund um Kandersteg. Der Wanderweg beginnt bei der Talstation der Sunnbüelbahn. Zu Beginn braust die Kander mit ihrem vielen Wasser durch die naturbelassenen Steilstufen einer Schlucht. Weiter oben weitet sich das Tal und der Fluss fliesst ruhig durch Weiden und Gebüsch. Wir alle geniessen das romantische Bergtal mit den steil aufsteigenden Felswänden und den zahlreichen Wasserfällen. Nach einem erneuten Anstieg erreichen wir unsere Tagesziele Selden und Heimritz. Hier locken heimelige Beizli zum verweilen. Um 16 Uhr bringt uns ein Kleinbus in einer abenteuerlichen Fahrt zurück nach Kandersteg.
Dienstag, 31. August, Lötschentaler Höhenweg
In Kandersteg hängt der Nebel tief, aber wir fahren heute wieder ins Wallis. Schon in Goppenstein klärt der Himmel auf. Bis wir mit dem Postauto auf der 1780 m gelegenen Fafleralp zuhinderst im Lötschental ankommen herrscht eitel Sonnenschein. Wir steigen auf durch wunderschöne Lärchenwälder zur Fellistaffel. Mittagsrast in einem Heidelbeerenfeld. Erstaunlich wie viele Schmetterlingsarten wir bei der Rast bestaunen können. Weiter geht's über die Weritzstafel zur Lauchernalp auf 2100 m. Die ganze Zeit bewundern wir die Berge südlich vom Lötschental mit der dominanten Pyramide des Bietschhorns. Die Lauchernalp hat sich in den letzten Jahren zu einem Touristenort entwickelt der mit seinen Bergbahnen hauptsächlich Wintersportler anlockt. Auch wir benützen die Seilbahn nach Wiler von wo uns das Postauto wieder nach Goppenstein bringt.
Mittwoch, 1. September, Gemmipass bzw. Schwarzgrätli
Wir bestaunen beim Frühstück den untergehenden Mond und die ersten Sonnenstrahlen am kleinen Lohner. Ein schöner Tag kündigt sich an. Die Seilbahn bringt uns alle auf den Sunnbüel auf 1940 m. Die Gruppe Hans begeht den Höhenweg Ueschinengrat 2260 m, Wyssi Flue 2472 m, Schwartzgrätli 2383 m. Sehr schön ist der Tiefblick ins Ueschinental mit seinen grossen Alpweiden. Gruppe Sepp wandert auf dem westlich von der Spitelmatte verlaufenden Weg nach Schwarenbach und dann entlang dem Daubensee zum Gemmipass. Die Aussicht auf die Walliser Alpen und Leukerbad ist einzigartig. Beim Rückmarsch treffen sich beide Gruppen beim Restaurant Schwarenbach wo der grösste Durst gelöscht wird bevor es zurück zur Bergstation Sunnbüel geht.
Donnerstag, 2. September, BLS Nordrampe bzw. Oeschinensee
Gruppe Hans: Busfahrt via Frutigen und Reichenbach nach Kiental. Mit dem Sessellift fahren wir gemütlich nach Ramslauenen 1410 m. Steiler Aufstieg durch Alpweiden und Fichtenwald. Nachher in stetem "Auf und Ab", auf zum teil schmalem Wanderweg durch Weiden und Wald. Faszinierend der Ausblick ins Kandertal mit den grossen NEAT-Baustellen. Auf der ganzen Strecke hat es riesengrosse Schäden vom "Lothar". Viele Bäume die vom Sturm verschont blieben sind vom Borkenkäfer befallen und sind verdorrt. Dank dem schönen Wetter kommen wir beim Abstieg nach Mittholz arg ins Schwitzen.
Gruppe Sepp: Für heute ist der Oeschinensee geplant. Ein schöner, schmaler, steiler Weg (500 Höhenmeter) führt uns im Schatten durch den Wald. Bald haben wir eine fantastische Aussicht auf die Berge und das Dorf Kandersteg. In einer Schweigeminute gedenken wir an Fritz Schmid, der vor einem Jahr in der Tourenwoche Engadin verstorben ist. Der Oeschinensee ist eine wahre Perle, ringsum eingebettet in den Bergen. Nach der Mittagsrast verlassen wir das schöne Flecklein Erde und steigen auf einem gut angelegten Weg ins Dorf ab.
Freitag, 3. September, Allmenalp bzw. Alpschelehubel
Beim Frühstück freuen wir uns wieder über den wolkenlosen Himmel. Von der Talstation der Sunnbüelbahn wandern wir dem romantischen Alpbach entlang. In einer Stunde erreichen wir die Alpwirtschaft Usser Ueschine anfangs des Ueschinentals. Hier weiden noch Dutzende von Rindern und Kühen. In einer Woche ist schon Alpabfahrt und im Tal wird es wieder ruhig. Hier trennen sich die zwei Wandergruppen. Gruppe Hans steigt auf zum Alpschelehubel 2248 m und dann wieder ab zu Ober- und Unter-Almen und weiter zur Seilbahnstation Allmenalp. Zum Abschluss der Woche eine schöne aber anspruchsvolle Tour.
Gruppe Sepp wandert auf einem schönen Höhenweg zur Allmenalp. Der Weg bietet herrliche Ausblicke auf Kandersteg, die Blüemlisalpgruppe, das Dolden- und Balmhorn. Von der Allmenalp bringt uns die sehr steile Seilbahn ins Tal.
Samstag, 4. September, Rückblick
Die wunderschöne Tourenwoche ist zu Ende. Alle Teilnehmer haben mit ihrem Teamgeist zum guten Gelingen der Woche beigetragen. Dank der ausgezeichneten Vorbereitung und Führung konnten alle Touren unfallfrei durchgeführt werden. Die Tourenwoche III wird immer ohne Bergführer durchgeführt und deshalb lastet die ganze Verantwortung auf den Tourenleitern. Viel Zeit muss aufgewendet werden für die Planung und Rekognoszierung jeder einzelnen Tour.
Hans und Alice, Sepp und Lina wir alle danken Euch für die immense Arbeit die Ihr für uns alle geleistet habt.
Ruth und Eugen Aerni