Auf eine Tourenwoche gehe man nicht ohne Vorbereitungstour, sagt Chrigel. Also fahren wir trotz schlechtem Wetterbericht in die Lenk. Unter grauem Himmel stellen wir in der Iffigenalp das Auto ab und gehen Mittagessen. Es schüttet in Strömen, was uns am Trockenen nicht stört. Ganze Heerscharen pilgern aber unter ihren Regendächern gen Wildhornhütte. Als wir aufbrechen regnet es nicht mehr und so kommen wir wohl verschwitzt aber von aussen trocken in der Wildhornhütte an. Frühmorgens beim Aufbruch ist es wolkenverhangen aber trocken. Wir steigen gut bis Ende Moräne wo andere Bergsteiger bereits am anseilen sind. Aus Westen drücken dunkle Wolken, die wenig Gutes verheissen. Wir haben grosse Lust zur Umkehr aber unser Jüngster war noch nie da oben und so beschliessen wir „um die Ecke zu schauen“. Richtung Wallis ist es tatsächlich fast offen und so seilen wir an und steigen über den Gletscher hoch. Es beginnt zu graupeln. So gegen 3000m werden wir immer langsamer und bleiben schlussendlich stehen, wie störrische Maultiere. Nur noch schemenhaft sind die anderen weiter oben zu sehen. Wir beschliessen, bei besseren Bedingungen wiederzukommen. Unser Junior kann ja am 21./22. August nochmals einen Anlauf nehmen. Trotzdem: nützlich war die Tour auf jeden Fall. So haben wir den Muskelkater nach der Vorbereitungstour gehabt und nicht während der Tourenwoche...
Hansruedi